Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie 2018

Erfolgreicher Warnstreik bei Porsche und Schnellecke

16.01.2018 | In Leipzig legten am Dienstag 1500 Beschäftigte der Porsche Leipzig GmbH sowie des Logistikers Schnellecke zeitweise die Arbeit nieder. Zu dem zweistündigen Warnstreik hatte die IG Metall Leipzig im Rahmen der laufenden Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie aufgerufen. Die Friedenspflicht endete am 31. Dezember 2017.

Foto: IG Metall

Die IG Metall fordert für die bundesweit 3,9 Millionen Beschäftigten in der Branche eine Entgelterhöhung von 6 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie individuelle Wahlmöglichkeiten für eine temporäre Verkürzung der Arbeitszeit auf 28 Stunden für bis zu 24 Monate mit einem Teillohnausgleich für besonders belastete Berufsgruppen. Darüber hinaus fordert die IG Metall eine Verhandlungsverpflichtung der Arbeitgeber über die Angleichung der Arbeitszeiten in Ost- und Westdeutschland. Die Wochenarbeitszeit in der Metall- und Elektroindustrie beträgt im Westen 35 Stunden. Im Osten sind es 38 Stunden.

In Sachsen arbeiten in der Metall- und Elektroindustrie rund 180 000 Menschen.

Auf der Warnstreikkundgebung vor dem Leipziger Porschewerk stimmten die Beschäftigten von Porsche und Schnellecke mit großer Mehrheit dafür, dass die IG Metall für den Fall, dass es zu keiner Verhandlungslösung kommt, auch zu ganztägigen Warnstreiks aufruft. Dieses Mittel des Arbeitskampfes käme in der laufenden Tarifrunde erstmalig zum Einsatz.

"Die hohe Zahl an Metallerinnen und Metallern, die am Warnstreik teilnahmen, zeigt, dass die Kolleginnen und Kollegen hinter den Forderungen der IG Metall stehen - und auch bereit sind, dafür zu kämpfen", sagte Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig, am Dienstag. "Nachdem wir in der letzten Woche mit Branchenaktionstagen beispielsweise in unseren Gießereien und Maschinenbauern mittelständische Unternehmen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen hatten, sind in dieser Woche mit den Autobauern die großen Player in Leipzig an der Reihe. Wir werden bis zur dritten Verhandlungsrunde den Druck weiter erhöhen", so Kruppa weiter. "Die Arbeitgeber wären gut beraten, jetzt am Verhandlungstisch mit uns zu einer vernünftigen Lösung zu kommen und ihre Blockadehaltung aufzugeben."

Die Tarifverhandlungen für Sachsen werden am 18. Januar in Leipzig fortgesetzt.

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