Metall- und Elektroindustrie

Gut vorbereitet in die Tarifrunde 2018

15.09.2017 | Die Vorbereitungen zur Tarifrunde 2018 der Metall- und Elektroindustrie laufen auf Hochtouren. In Berlin-Schönefeld trat am Donnerstag die Tarifkommission des Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen zusammen - zeitgleich mit den Tarifkommissionen in den anderen IG Metall-Bezirken. Neben einer Forderung nach mehr Geld wird es um die Arbeitszeit gehen.

Olivier Höbel, Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen Foto: Frank Schnelle

Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter in Leipzig auf der Tarifkommissionssitzung in Berlin-Schönefeld Foto: Frank Schnelle

Bei einer Enthaltung: Die Mitglieder der Tarifkommission stimmen für das Sonderkündigungsrecht des Manteltarifvertrages. Foto: Frank Schnelle

Die Mitglieder der Tarifkommissionen der Metall- und Elektroindustrie für die Tarifgebiete in Berlin, Brandenburg und Sachsen haben am 14. September 2017 die Beratungen über ihre Forderungen in der Tarifrunde 2018 aufgenommen.

„Wir gehen selbstbewusst und gut vorbereitet in die kommende Tarifrunde 2018“, sagte Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Das wird eine engagierte Tarifrunde mit Forderungen zum Entgelt und zur Arbeitszeit.“ Und weiter: „Die digitalisierte Arbeitswelt wird von einer zunehmenden Flexibilität geprägt. Die IG Metall tritt in dieser Tarifrunde an, diese flexiblere Arbeitswelt für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu gestalten. Die Arbeitgeber-Forderungen nach der Auflösung des Acht-Stunden-Tages und weiterer Deregulierungen der Arbeitszeit-Bestimmungen weisen auf den harten Konflikt hin, der uns ins Haus steht.“ Bessere Verfügbarkeit und zusätzliche freie Tage, insbesondere in besonders belasteten Arbeitssituationen wie zum Beispiel Schichtarbeit, Pflege oder Erziehungszeiten, wurden von den Mitgliedern der Tarifkommissionen intensiv diskutiert. Wichtig sei dabei insbesondere ein voller Entgeltausgleich, um solche Regelungen auch breit zu verankern.

Die Aussichten auf die wirtschaftliche Lage 2018 sind sehr gut. Auf dieser Grundlage wurde in vielen Redebeiträgen eine klare Erwartungshaltung auf eine kräftige Erhöhung der Entgelte um sechs Prozent deutlich.

„Das Thema Angleichung der Wochenarbeitszeit in Ost und West wurde ebenfalls intensiv diskutiert. Die Beschäftigten im Bezirk sind nicht einverstanden, 27 Jahre nach der deutschen Einheit, mit einer unterschiedlichen Wochenarbeitszeit zu leben“, so Olivier Höbel. „Die Arbeitgeber sind gut beraten, mit uns über einen Einstieg in eine ernsthafte Lösung zu verhandeln.“

„Es geht nicht nur um den Wert der Ware Arbeitskraft, sondern auch um die Verfügbarkeit der Ware Arbeitskraft", sagte Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig. Damit greifen wir ins Direktionsrecht der Unternehmer ein. In der Vergangenheit waren Auseinandersetzungen um Arbeitszeit stets die härtesten Auseinandersetzungen, aber wir sind vorbereitet.“

Bei einer Enthaltung beschlossen die Mitglieder der Tarifkommission eine einmaliges Sonderkündigungsrecht für den Manteltarifvertrag, der die Arbeitszeit regelt.

Die konkreten Forderungen für die insgesamt rund 280 000 Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen wird nun innerhalb der Gewerkschaft diskutiert. Die IG Metall will am 24. Oktober die Ergebnisse verkünden. Die Verhandlungen beginnen am 4. November in Zwickau.

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