Siemens bleibt in Plagwitz

Leipzig grüßt München: Beschäftigte des Kompressorenwerks ließen Ballons steigen

31.01.2018 | Mit einer Luftballonaktion schickten die Beschäftigten von Siemens in Plagwitz bunte Grüße nach München, wo Mittwochvormittag die Hauptversammlung von Siemens begann.

270 Ballons mit Karten daran steigen in den grau verhangenen Plagwitzer Himmel. Noch eine Weile ist das charakteristische Blau und Orange zu sehen, das auch die in ganz Leipzig aufgehängten Plakate für den Erhalt des Siemens-Standortes ziert. So viele Ballons wie Menschen im Siemens-Kompressorenwerk arbeiten sind es; so viele Ballons wie Jobs, die bedroht sind, sollte der Konzern seine Pläne umsetzen. Doch dazu soll es nicht kommen. Darin sind sich die Beschäftigten einig und kämpfen seit Monaten für ihr Werk, während die IG Metall und der Betriebsrat an einem Wirtschaftskonzept arbeiten. "Wir kommen gut voran", sagte der Betriebsratsvorsitzende Thomas Clauß.

„Wir werden das Siemens-Management mit unserem kreativen Widerstand wissen lassen, dass sie auch weiterhin mit uns zu rechnen haben", sagt Steffen Reißig von der IG Metall Leipzig. Den Beteiligten ist klar, dass es eine lange Auseinandersetzung werden kann und das weiter Druck gemacht werden muss. Es gebe keinen Grund, so Reißig weiter, den Standort in Plagwitz ohne Not zu schließen. “Am Ende wird sich das bessere Wirtschaftskonzept durchsetzen, und das ist das unsere", ist sich der Gewerkschafter sicher.

Mit der Aktion am Mittwoch schickten die Kolleginnen und Kollegen einen Gruß nach München, wo am Vormittag die Siemens-Hauptversammlung begann. Vor Ort demonstrierten Belegschaften aus anderen von der jüngsten Sparrunde betroffenen Standorten. Auf der Hauptversammlung verteidigte Siemens-Chef Joe Kaeser die Stellenstreichungen und kündigte eine mögliche Lösung für das ebenfalls von Schließung bedrohte Werk in Görlitz an. Der kreative Widerstand in Leipzig wird weitergehen, bis die Schließungspläne vom Tisch sind. jme

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