Vertrauensleuteinfo Porsche Leipzig GmbH

35 in 25 bei der Porsche Leipzig GmbH – Das war kein Geschenk!

07.01.2025 | Gemeinsam haben wir die 35 Stundenwoche bei der Porsche Leipzig GmbH zum 1. Januar 2025 durchgesetzt. Damit erreichen wir als erstes Automobilwerk im Osten der Republik die Arbeitszeitangleichung bei vollem Lohnausgleich.

Dies ist ein bedeutsamer ökonomischer und sozialer Erfolg nach der deutschen Wiedervereinigung, der längst überfällig war und gegen den sich die Arbeitgeber Jahrzehnte verbissen wehrten.

Nach dem Fall der Berliner Mauer und der anschließenden Wiedervereinigung standen beide Teile des Landes vor der  Herausforderung, Unterschiede in der Arbeitswelt zu überwinden. Die IG Metall wollte neben der politischen auch die soziale Einheit der Lebens- und Arbeitsbedingungen erreichen. Insbesondere im Bereich der Arbeitszeiten und Entgelte gab es spürbare Unterschiede, die teilweise bis heute bestehen.

In der BRD haben die Gewerkschaften im Jahr 1984 einen harten Kampf um die Arbeitszeitverkürzung geführt. Im Ergebnis wurde eine stufenweise Absenkung der Wochenarbeitszeit erreicht, so dass seit 1994 die 35 Stundenwoche in der Metall- und Elektroindustrie verankert ist. Dieswurde nur mit wochenlangen, flächendeckenden Arbeitskampfmaßnahmen möglich.

In den 2010er Jahren wurde die Debatte um die Arbeitszeitangleichung bei uns im Betrieb immer lauter und spitzte sich in der Tarifrunde 2021 zu. Insgesamt fünf ganztägige Warnstreiks wurden bei der Porsche Leipzig GmbH für ein "Tarifliches Angleichungsgeld" gemacht. Diese Standhaftigkeit zahlte sich aus und es wurde ein Tarifvertrag zur Angleichung der Arbeitszeit erreicht, der es unserem Betriebsrat – mit Knut Lofski als Vorsitzenden – erlaubte, eine Betriebsvereinbarung mit dem Unternehmen zu verhandeln, in der die Stufen der Arbeitszeitverkürzung beivollem Lohnausgleich geregelt wurden.

In einem ersten Schritt wurde die Arbeitszeit zum 1. Januar 2022 auf 36,5 Stunden pro Woche abgesenkt. Der zweite Schritt auf die 35 Stundenwoche erfolgt nun zum 1. Januar 2025. Die 35 Stundenwoche, die wir heute begrüßen dürfen, haben wir gemeinsam durchgesetzt. Ohne die Mitglieder der IG Metall und die Entschlossenheit der Vertrauensleute wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen.

Die nächsten Herausforderungen stehen allerdings schon vor der Tür. Es geht um nichts weniger als unsere Zukunft. Es geht um die Sicherheit unserer Arbeitsplätze und um unser Industrieland. Daher merkt Euch den 15. März 2025 vor. Zusammen gehen wir in Leipzig und anderen Städten von 12 bis 14 Uhr auf die Straße.

Wir können aber nur etwas erreichen, wenn wir stark sind, sich viele solidarisch zeigen und Mitglied in der IG Metall werden. Mach auch Du mit!

Wir sagen nochmal DANKE und freuen uns. Denn in 25 gibts 35 für uns alle!

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