28.05.2025 | Über 700 Beschäftigte aus dem mitteldeutschen Chemiedreieck protestierten für den Erhalt der Produktionsstandorte und Arbeitsplätze bei Dow Chemical in Böhlen, Schkopau und im gesamten Chemieverbund.
Auch Metallerinnen und Metaller sind solidarisch und folgten dem Aufruf der IG BCE am 28. Mai in Böhlen.
Mehr als 700 Beschäftigte aus dem mitteldeutschen Chemiedreieck haben am Mittwoch geschlossen für den Erhalt der Produktionsstandorte und Arbeitsplätze bei Dow Chemical in Böhlen (Sachsen), Schkopau (Sachsen-Anhalt) und im gesamten Chemieverbund demonstriert. Mit dabei waren Metallerinnen und Metaller von BMW, Siemens, und dem sich aktuell in Insolvenz befindenden Staßenbahnhersteller HeiterBlick. Gemeinsam stehen die Metallerinnen und Metaller an der Seite der Beschäftgten und ihren Familien um die wichtigen Arbeitsplätze im Mitteldeutschen Revier zu sichern.
Unter dem Motto „NEVER LET ME DowN“ machten nicht nur die Mitarbeitenden von Dow ihrem Ärger über die Pläne des US-Konzerns Luft, sie wurden dabei unterstützt von Kolleginnen und Kollegen anderer Unternehmen aus dem Chemiecluster, von Zulieferern und Kraftwerksbetreibern. Auch Beschäftigte der Infra Leuna, Wacker Chemie oder Leag, Mibrag und Saale-Energie zeigten sich solidarisch. Die „Politische Mittagspause“, zu der die IGBCE aufgerufen hatte, war eine der größten Protestaktionen in der ostdeutschen Chemieindustrie der vergangenen Jahre.
„Hier stehen nicht allein Hunderte gut bezahlter und tariflich sauber geregelter Arbeitsplätze auf dem Spiel, sondern die industrielle Zukunft einer ganzen Region“, machte der IGBCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis deutlich. „Wenn der Cracker in Böhlen abgeschaltet werden sollte, fallen vor- und nachgelagerte Anlagen in der Prozesskette wie die Dominosteine.“
Steffen Reißig, erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig machte in seinem Grußwort klar, dass die Metallerinnen und Metaller solidarisch an der Seite der Kolleginnen und Kollegen der DOW Chemical stehen und überreichte symbolisch die Flamme der Solidarität an den IG BCE Bundesvorsitzenden Michael Vassiliadis.
Dow hat zentrale Produktionsanlagen in Böhlen und Schkopau aus Kostengründen auf den Prüfstand gestellt. Erwogen werden vorübergehende Stillstände oder die endgültige Schließung. Das betrifft auch den zentralen Steamcracker, der aus Rohbenzin wichtige chemische Grundstoffe herstellt und damit zentral für die Wertschöpfungskette vor Ort ist. Allein in Böhlen und Schkopau sind mehrere Dutzende Unternehmen der Chemie- und Kunststoffindustrie angesiedelt.