Tarifrunde Textile Dienste

Arbeitgeber machen kein besseres Angebot. Warnstreiks Jetzt!

31.05.2023 | In der zweiten Verhandlung am 30. Mai in Heidenheim waren die Arbeitgeber nicht in der Lage, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. In Taschentricksermanier schoben sie Zahlenwerte hin und her: Mehr Geld reichten sie dabei nicht über den Tisch. Die Verhandlungskommission der IG Metall reagierte unmissverständlich und wies das neue Angebot empört zurück. Ab dem 1. Juni geht es nun in die Warnstreiks.

Bereits Ende April setzten die Kolleginnen und Kollegen von CWS Hygiene Region Ost an ihrem Leipziger Standort ein Zeichen zur Unterstützung der Tarifforderung der IG Metall. (Foto: IG Metall)

Das haben die Arbeitgeber angeboten:

Bis Ende 2023 soll es weiterhin eine Inflationsausgleichprämie in Höhe von insgesamt 1.000 € netto geben. Lediglich die Auszahlungsbedingungen ändern sich, in Summe bleibt es aber bei den bereits gebotenen 1.000 € netto.

Ab dem 01.01.2024 sollen dann die Löhne und Gehälter im Osten um 140 € brutto und im Westen um 110 € brutto steigen. Ab dem 01.01.2025 soll es in einer zweiten Stufe 110,61 € brutto mehr im Osten und 75 € brutto mehr im Westen geben. Alles als Festbetrag – also für alle gleich. Gegenüber dem bisherigen Angebot ist das kaum eine Verbesserung: Die Erhöhungen kommen immer noch zu spät und fallen jetzt für die höheren Einkommen erheblich niedriger aus. Bei der Laufzeit bleiben die Arbeitgeber bei 27 Monaten. Die Altersteilzeit ist weiterhin nicht Teil des Angebots. Auch einer echten Angleichung Ost an West versperren sich die Arbeitgeber nach wie vor.

Arbeitgeber provozieren Warnstreiks

Die Arbeitgeber ließen keine Verhandlungsbereitschaft erkennen. Wenn überhaupt haben sie sich nur minimal auf die Forderung der IG Metall zubewegt. Mit ihrem Verhalten provozieren sie nun bundesweite Warnstreiks in allen Unternehmen.

„Wir sind mit der Bereitschaft nach Heidenheim gereist, eine Lösung im Tarifkonflikt zu finden und Warnstreiks abzuwenden. Die Arbeitgeber haben jedoch völlig blockiert und eine Einigung unmöglich gemacht. Das neue Angebot stellt keine erkennbare Verbesserung dar: die Erhöhung der Löhne und Gehälter kommt immer noch viel zu spät, die Laufzeit ist viel zu lang, die Altersteilzeit und die notwendige Angleichung Ost an West sind nicht im Angebot. Das ist eine echte Unverschämtheit.“, sagte Miriam Bürger, Verhandlungsführerin der IG Metall.

Am 31.05. endet die Friedenpflicht, ab dem 1. Juni gilt es nun, mit Warnstreiks ordentlich Druck auf die Arbeitgeber zu machen. Nur so kann Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen kommen. Die Arbeitgeber brauchen ein unmissverständliches Signal:

Wir meinen unsere Forderung ernst und sind bereit, für diese zu kämpfen!

 

Quelle: Vorstand der IG Metall, 31.05.2023

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