Tarifrunde Kontraktlogistik

Erneut Warnstreiks in der Leipziger Kontraktlogistik

18.05.2022 | Rund 500 Beschäftigte von Schnellecke, Rudolph, Imperial und Leadec legen bei BMW und Porsche die Arbeit nieder - IG Metall fordert deutliche Entgelterhöhungen und kürzere Arbeitszeiten. Nach der erfolgreichen gestrigen Warnstreikserie in vier Kontraktlogistikunternehmen bei Porsche hat die IG Metall Leipzig am heutigen Mittwoch zu erneuten Arbeitsniederlegungen bei BMW aufgerufen.

Warnstreiks bei den Kontraktlogistikern auf dem BMW-Gelände. Kundgebung der Kolleginnen und Kollegen von Schnellecke.

Rund 120 Beschäftigte von Schnellecke Sachsen und Leadec sind bereits heute Morgen den Warnstreikaufrufen über zwei Stunden gefolgt. Ihnen schlossen sich weitere 70 Beschäftigte der Rudolph Automotive Logistik in der Frühschicht ab 11.00 Uhr an.

Die IG Metall zieht eine positive Bilanz aus den zwei Warnstreiktagen.

„Die rund 500 Beschäftigten von Schnellecke, Rudolph, Imperial und dem Instandhaltungsdienstleister Leadec haben eindrucksvoll demonstriert, dass sie geschlossen hinter ihren Forderungen stehen. Die Kontraktlogistikbranche muss deutlich attraktiver bei Entgelt und Arbeitszeiten werden. Grundsätzlich muss ein neuer tariflicher Ordnungsrahmen her, um auch in Zukunft im Wettbewerb um Fachkräfte bestehen zu können“, sagte Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig.

 

Die IG Metall fordert eine Anhebung der monatlichen Grundentgelte von durchschnittlich 2.200 Euro auf 2.450 Euro in der Logistikbranche und die schrittweise Angleichung der Wochenarbeitszeit analog zu den Herstellern in der Automobilindustrie auf 35 Stunden.

Die Kontraktlogistikfirmen Rudolph, Imperial, Schnellecke sowie Leadec haben noch kein akzeptables Angebot vorgelegt. Die Warnstreiks in den vergangenen Wochen haben bereits zu erheblichen Beeinträchtigungen der Produktion bei den Automobilherstellern Volkswagen, BMW und Porsche geführt.

Inwieweit sich der Konflikt in dieser Tarifauseinandersetzung zuspitzt, hängt nicht nur von den namenhaften Vertretern der Logistikbranche, sondern vor allem auch von den großen Automobilherstellern, ab.

 

„Volkswagen, BMW und Porsche in Sachsen tragen eine erhebliche Verantwortung für den Verlauf des Tarifkonfliktes. Sie nutzen ihre Standortvorteile, erwarten zugleich von Dienstleistern eine hohe Flexibilität, stellen aber deren Geschäftsmodelle durch eine rigide Einkaufspolitik in Frage“, erklärte Bernd Kruppa.

 

Die betrieblichen Tarifkommissionen der IG Metall bei insgesamt zehn Kontraktlogistikern mit rund 3.200 Beschäftigten im Umfeld von BMW und Porsche in Leipzig haben sich auf eine gemeinsame Strategie zur Durchsetzung ihrer Forderungen verständigt.

„Bei zukünftigen Ausschreibungen darf nur noch die Qualität der Dienstleistung der Logistiker entscheiden, der Wettbewerb über unterschiedliche Tarifniveaus muss ausgeschlossen sein. Unsere Beschäftigten erwarten zu Recht Respekt und Anerkennung. Sie sind ein wesentlicher Faktor in der Wertschöpfungskette der ostdeutschen Automobilindustrie, vor allem in der Region Leipzig“, so Bernd Kruppa

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