Tarifrunde M+E-Industrie 2015

Erste Metall-Tarifverhandlung für Sachsen ohne Ergebnis vertagt

29.01.2015 | Ohne Annäherung endete heute in Radebeul die erste Tarifverhandlung mit dem Verband der Sächsischen Metall- und Elektroindustrie e.V. (VSME), für die rund 160.000 Beschäftigten in der sächsischen Metall- und Elektroindustrie. Die IG Metall fordert 5,5 Prozent höhere Einkommen für die Dauer von zwölf Monaten, verbesserte und flexible Altersübergänge und einen Anspruch auf Bildungsteilzeit und hatte dies in der Verhandlung ausführlich begründet.

Die IG Metall begrüßte zwar, dass der VSME ein Angebot vorlegte, wies es jedoch als unzureichend zurück. "Die Arbeitgeber haben uns mit dem gleichen Angebot wie in Süddeutschland nur den zweiten Aufguss vorgetragen. Es bleibt trotz Wiederholung ein schwaches Angebot, dass zu keinem Ergebnis führt", sagte Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen.

Trotz Handlungsdruck wollen die Arbeitgeber den Älteren einen notwendig fairen Ausstieg aus dem Erwerbsleben verbauen und deren Anspruch auf Altersteilzeit sogar noch halbieren. "Wir werden nicht zulassen, dass die Arbeitgeber die Lebensleistung der Beschäftigten verhöhnen, nachdem diese sich in den Betrieben kaputt gearbeitet haben", sagte Höbel.

Bei der geforderten Bildungsteilzeit nehmen die Arbeitgeber in Sachsen eine Blockadehaltung ein, indem sie tarifliche Ansprüche auf qualifizierte Weiterbildung ablehnen. "In Zeiten gravierend technischer Veränderungen in der gesamten Arbeitswelt hat Bildungsegoismus der Arbeitgeber keinen Platz. Die gesamte Branche ist aufgerufen, die Chancen zur Weiterbildung für alle Beschäftigten zu ermöglichen. Die Menschen wollen für die Zukunft fit sein, um den Anschluss nicht zu verlieren", so Höbel. Beim Geld gehe es zudem um die faire Teilhabe am Erfolg der guten Geschäfte. "Die gebotenen 2,2 Prozent sind ein Anfang, werden aber weder der guten konjunkturellen Situation noch der starken Leistung der Belegschaften in der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen gerecht", sagte Höbel.

Quelle: IG Metall-Bezirksleitung BBS, 29.01.2015

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