NEUE HALBERG GUSS

IG Metall Leipzig fordert Unternehmenskonzept statt Zocken auf dem Rücken der Beschäftigten

09.05.2018 | Nach einem aus Sicht der Beschäftigten wenig erkenntnisreichen Treffen mit der Geschäftsführung in Saarbrücken fordert die IG Metall Leipzig nun ein tragfähiges und zukunftssicheres Konzept für die Neue Halberg Guss.

Stiller Protest: Die Halberg Beschäftigten wollen im Streit zwischen Prevent und VW nicht die Leidtragenden sein. Foto: IG Metall Leipzig

Nach dem Spitzentreffen zwischen Betriebsräten, IG Metall und der Geschäftsführung von Neue Halberg Guss am Dienstag in Saarbrücken fordert die IG Metall Leipzig ein tragfähiges Unternehmenskonzept für den Halberg Standort in Leipzig. „Es geht um 700 Arbeitsplätze allein in der Region Leipzig“, sagte Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig am Dienstag. Eingeladen hatte eine Rechtsanwaltskanzlei im Auftrag der Geschäftsführung unter dem Motto „Bündnis für Arbeit“.

Das Treffen sei ohne konkrete Ergebnisse zu Ende gegangen, hieß es aus Teilnehmerkreisen. Anwesend waren elf Betriebsrätinnen und Betriebsräte aus Leipzig und 17 aus Saarbrücken, Vertreter der IG Metall sowie die Geschäftsführung und die jeweiligen Rechtsbeistände. Die Geschäftsführung kündigte eine Reihe weiterer Versammlungen in Leipzig und Saarbrücken an.

„Die Kolleginnen und Kollegen haben keine Antwort auf ihre Zukunftsfragen bekommen“, so Bernd Kruppa. „Für sie ist es weiter unklar, was mit ihren Arbeitsplätzen geschieht. Was die Beschäftigten bei Halberg brauchen ist ein tragfähiges Unternehmenskonzept, das die Zukunft aller Arbeitsplätze sichert. Die Prevent-Gruppe darf ihre Unternehmensstrategie nicht auf dem Rücken der Beschäftigten durchsetzen“, sagte Kruppa weiter.

Seit der Übernahme der Halberg Guss durch den Zulieferkonzern Prevent im Januar drohen die knapp 2200 Beschäftigten in Saarbrücken und Leipzig Leidtragende des Streits zwischen der Prevent-Gruppe und ihrem Hauptkunden Volkswagen zu werden. Dort geht es um Vertragsstreitigkeiten und Schadenersatzforderungen, die im dreistelligen Millionenbereich liegen.

Die Übernahme der Neue Halberg Guss durch ein Tochterunternehmen von Prevent hatte das Bundeskartellamt für die Beschäftigten überraschend im Januar genehmigt. Deshalb stünden auch wirtschaftspolitische und juristische Fragen im Raum, so Kruppa, etwa ob der Verkauf ordnungsgemäß über die Bühne gegangen sei und wie es zu der Zustimmung des Bundeskartellamtes kam.

Insgesamt arbeiten bei der Neue Halberg Guss rund 2150 Menschen in Saarbrücken und Leipzig. Die anwesenden Betriebsräte aus beiden Standorten haben nach dem Treffen angekündigt, auch weiterhin eng zusammenarbeiten zu wollen und sich nicht spalten zu lassen.

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