Kfz-Tarifrunde 2025

Kfz-Tarifkommissionen fordern 6,5 Prozent mehr Geld

27.02.2025 | 6,5 Prozent mehr Geld, 170 Euro mehr für Auszubildende und eine Entlastungskomponente: Diese Forderungen empfehlen die Tarifkommissionen der IG Metall im Kfz-Handwerk für die Mitte März startenden Tarifverhandlungen. Dazu hat die IG Metall über 12 000 Beschäftigte in den Betrieben befragt.

Foto:Thomas Victor

Mitte März starten die Tarifverhandlungen im Kfz-Handwerk. Die gewählten Tarifkommissionen der IG Metall im Kfz-Handwerk empfehlen eine Forderung von 6,5 Prozent mehr Geld für 12 Monate. Zudem soll es eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro mehr im Monat geben, sowie eine Entlastungskomponente für die Beschäftigten.

Diese Forderungsempfehlungen haben die regionalen Kfz-Tarifkommissionen in den vergangenen Tagen beschlossen. Am 18. Februar verabschiedet der Vorstand der IG Metall dann die endgültige Tarifforderung für die Kfz-Tarifrunde.

IG Metall befragte über 12 000 Beschäftigte in den Kfz-Betrieben

Im Vorfeld des Beschlusses der Tarifkommissionen hat die IG Metall die ­Beschäftigten in den Kfz-Betrieben befragt. Eine Mehrheit von 60 Prozent hält eine Forderung von 4 bis 8 Prozent mehr Geld für gerechtfertigt.

70 Prozent der Beschäftigten schätzen die Lage in ihren Betrieben als gut oder sehr gut ein. Der Gebrauchtwagenhandel brummt und erzielt gute Renditen. Der Neuwagenverkauf jedoch stottert, was wiederum gut für das Servicegeschäft in den Werkstätten ist, da das Durchschnittsalter der Fahrzeuge und damit der Reparaturbedarf steigt.

Belastung steigt, Fachkräfte gehen, Auszubildende fehlen

Die Auftragsbücher sind voll. Beschäftigte berichten von zunehmender Arbeitsbelastung, hohen Krankenstände und mangelnder Wertschätzung.

54 Prozent der Befragten sagen, dass deshalb vermehrt Beschäftigte den Betrieb verlassen. Anderswo gibt es mehr Geld bei weniger Belastungen.

„Wir dürfen beim Entgelt nicht den Anschluss an andere Branchen verlieren – zumal bei uns ein hohes fachliches Know-how und eine hohe Flexibilität gefordert sind“, warnt Thomas Jagmann, Betriebsrats­vorsitzender des Audi-Zentrums Leipzig und ­Mitglied der Kfz-Tarifkommission NordOst. „Aktuell verliert unsere Branche Fachkräfte an Betriebe, die keine Schichtarbeit oder Samstagsdienste verlangen und geringere körperliche und psychische Anforderungen stellen. Zudem wird es immer schwieriger, Auszubildende zu gewinnen – bei gerade einmal 960 Euro Ausbildungsvergütung im ersten Ausbildungsjahr.“

70 Prozent der Befragten befürworten daher eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen.

„Solidarisch und laut auftreten“

Klar ist jedoch auch: Die Verhandlungen werden nur mit der aktiven Beteiligung der Beschäftigten zum Erfolg, betont Nadine Boguslawski, die im IG Metall-Vorstand für das Handwerk verantwortlich ist. „Eure Teilnahme an Aktionen ist entscheidend. Lasst uns in den kommenden Wochen mehr Mitstreiterinnen und Mitstreiter für die IG Metall gewinnen und gemeinsam solidarisch, laut und entschlossen auftreten.“

Quelle: www.igmetall.de

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