Transformation im Großraum Leipzig

Netzwerktreffen Wirtschaftspolitik der Hans-Böckler-Stiftung

26.11.2024 | Wir leben in Zeiten der Krisen und der ständigen Veränderung. Unter diesen Eindrücken fand vom 22. bis 23. Novmeber das Alumni-Treffen Wirtschaftspolitik der Hans-Böckler-Stiftung in Leipzig statt.

Foto: Hans-Böckler-Stiftung

Die IG Metall und das Netzwerk MoLeWa waren mit vor Ort und haben gemeinsam mit dem DGB Sachsen und den Kollegen des Revierwende-Büros die Veranstaltung unterstützt.

Jan Schmitz, stellv. Chefökonom der Generaldirektion Außenhandel bei der EU-Kommission, erläuterte den Teilnehmenden, wie sich die EU-Kommission auf die zunehmende Rivalität mit China und die Folgen der US-Wahl vorbereitet. Seine zentrale Forderung war, dass die EU noch stärker in Innovation und Bildung investieren müsse, um die Wettbewerbsfähigkeit auch in Zukunft sicherzustellen.

Der Leipziger IG-Metall-Bevollmächtigte Steffen Reißig nahm danach die Anwesenden mit auf eine Reise durch Leipzigs Industriegeschichte seit der Friedlichen Revolution 1989/90. Er zeigte auf, wie in den 1990er Jahren massiv Industriearbeitsplätze verloren gingen und welche Konsequenzen dies für die Stadt und ihre Bewohner hatte. Er machte deutlich, dass die Transformation, in der wir heute stecken, nicht zu einem Strukturbruch wie in den 1990er Jahren führen dürfe – und was die IG Metall gemeinsam mit dem MoLeWa-Netzwerk vor Ort unternimmt. Es könne keine Atempause geben, sondern die Beschäftigten müssten in die Veränderungsprozesse eingebunden und daran beteiligt werden. Nur so wird Akzeptanz geschaffen, nur so wird Mitbestimmung gelebt, nur so können Innovationen entstehen. Die Region Leipzig müsse ein starker Industriestandort bleiben, denn die Industrie bildet – auch hier in der Region – das Rückgrat für Wertschöpfung und Wohlstand. Sein Credo lautete: nur mitbestimmt gelingt der Wandel.

Am Samstag stand für die Teilnehmenden dann der Strukturwandel in der Braunkohle im Mittelpunkt. Eine Exkursion im Leipziger Südraum führte die Gruppe zum Solarpark Witznitz, der größten Freiflächenanlage Deutschlands mit einer Leistung von mehr als 600 Megawatt. Höhepunkt der Exkursion war eine Führung durch das Braunkohlekraftwerk Lippendorf. Dort erfuhren die Teilnehmenden, wie der Strukturwandel in der Braunkohle angegangen wird – und konnten auf dem Dach des Kesselhauses einen fantastischen Blick über die Region genießen.

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