Deutscher Betriebsräte-Preis 2019

Siemens-Betriebsrat mit dem Deutschen Betriebsräte-Preis in Gold ausgezeichnet

07.11.2019 | Der Gesamtbetriebsrat der Siemens München AG und der Betriebsrat des Siemens-Standorts Tübingen erhielten am 7. November in Bonn gemeinsam den Deutschen Betriebsräte-Preis in Gold. Unter den zwölf Nominierten war mit dem Betriebsrat von Siemens Compressor Systems aus Leipzig auch ein Gremium aus der IG Metall Geschäftsstelle Leipzig.

Auch der Betriebsrat der Siemens Compressor Systems GmbH aus Leipzig nahm an der Preisverleihung im Alten Plenarsaal in Bonn teil. Foto: IG Metall

Der Gesamtbetriebsrat der Siemens München AG und der Betriebsrat der Siemens Tübingen AG wurden für Transformationsprojekte ausgezeichnet, mit denen Arbeitsplätze gesichert und der Standort Tübingen erhalten wurde.  „Die Betriebsräte haben nicht tatenlos zugeschaut, sondern den strukturellen Wandel, die Transformation, aktiv mitgestaltet“, sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, in seiner Laudatio auf die Gewinner des Betriebsrätepreises in der Kategorie Gold. „Mitbestimmung, engagierte Belegschaften und starke Betriebsräte sind wichtig, damit die Transformation im Interesse der Beschäftigten gestaltet werden kann.“

Personalabbau, Verlagerungen und Standortschließungen standen im Raum. Das wollte der Gesamtbetriebsrat nicht hinnehmen. Am Ende des Konflikts, den die Arbeitnehmervertreter zusammen mit der IG Metall geführt haben, stand die Zukunftsvereinbarung zum strukturellen Wandel. Sie sichert für die Beschäftigten der Siemens AG einen „Zukunftsfonds“ im Umfang von 100 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren für die Umqualifizierung der Beschäftigten durch Weiterbildungsmaßnahmen, Lernprogramme und die dafür nötigen Instrumente.

Am Standort Tübingen, wo seit längerem rote Zahlen geschrieben wurden, haben Beschäftigte und Betriebsrat mit Unterstützung der IG Metall Konzepte vorgelegt, um Einsparungen zu erreichen und Arbeitsplätze zu sichern. Heute ist das Werk Tübingen dank des Zukunftsfonds und des Engagements der Belegschaft und des Betriebsrates ein digitales Vorzeigewerk.  

"Der Plagwitzer Weg" – Siemens Compressor Systems aus Leipzig gehörte zu den zwölf Nominierten
Zur Preisverleihung war auch der Betriebsrat von Siemens Compressor Systems aus Leipzig nach Bonn gereist. Das Gremium hatte sich mit dem Projekt „Der Plagwitzer Weg – wenn kreatives Co-Management die betriebliche Zukunft sichern muss“ um den Betriebsrätepreis beworben und es damit aus rund 80 Bewerbungen unter die zwölf Nominierten geschafft.

 „Der Plagwitzer Weg“ beschreibt den Prozess, der 2014 mit der Wahl eines neuen Betriebsrats im Plagwitzer Siemens Verdichterwerk begann. Der Generationswechsel leitete gleichzeitig auch ein neues Selbstverständnis, neue Arbeitsweisen und einen modernen Auftritt ein. Der so etablierte Kulturwandel und die strategische Herangehensweise an Herausforderungen ermöglichte es dem Betriebsrat „in kürzester Zeit zahlreiche komplexe Themen erfolgreich umzusetzen“, hatten die Kolleginnen und Kollegen aus Leipzig in ihre Bewerbung um den Betriebsräte-Preis geschrieben.

Der Deutsche Betriebsratspreis ist eine Initiative der Fachzeitschrift „Arbeitsrecht im Betrieb“ und wird seit 2009 jährlich vergeben. Der Preis würdigt engagierte Betriebsratsarbeit und will das wichtige Engagement der betrieblichen Interessenvertretung in Deutschland öffentlich machen und nachhaltig unterstützen. Zu den Nominierten zu gehören, gilt bereits als Auszeichnung.

Der Deutsche Betriebsräte-Preis wird 2020 erneut ausgelobt. Die Anmeldefrist läuft bis zum 30. April 2020. Weitere ausführliche Informationen zur Jury, zu den Preisträgern und Nomi-nierten sowie zu allen eingereichten Projekten unter www.deutscherbetriebsraete-preis.de.

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