IG Metall: 1.400 Mitglieder mehr als im Vorjahr

Tarifauseinandersetzungen sorgen für Zulauf / Gewerkschaft plant Offensive bei Werkverträgen

29.10.2014 | Leipzig. Die Tarifauseinandersetzungen in den letzten 12 Monaten bescherten der IG Metall ein Plus von 10,9 Prozent auf aktuell 15.600 Mitglieder. „Damit belegen wir bundesweit einen Spitzenplatz“, sagt Leipzig IG Metall-Chef Bernd Kruppa.

Im Vergleich zum Vorjahr gab es 1.750 Neueintritte, abzüglich der Abgänge hat sich die Zahl der Mitglieder um 1.400 auf derzeit 15.600 erhöht. Allein in  den vergangenen 12 Monaten beträgt das Mitgliederplus in Leipzig 10,9 Prozent. „Darin spiegle sich ein gestiegenes Selbstbewusstsein der Arbeitnehmer wider. Wir verzeichnen einen Generationswechsel“, so Kruppa.

Im Vergleichszeitraum wuchs die Zahl der jugendlichen Gewerkschafter um 16,8 Prozent,  die der Angestellten um 15,7 Prozent und im Handwerk um 12,5 Prozent.

Zurückzuführen sei das vor allem auf erfolgreiche Tarifauseinandersetzungen und eine veränderte Erschließungsstrategie. So konnten bei acht industriellen Dienstleistern für BMW und Porsche mit rund 2.500 Beschäftigten per Firmentarifvertrag deutliche Entgeltsteigerungen und zum Teil auch kürzere Arbeitszeiten im ersten Halbjahr erreicht werden. Für 2015 kündigte die IG Metall Leipzig eine Tarifoffensive in der Branche an. Nach Bekanntgabe der Ergebnisse einer laufenden betrieblichen Umfrageaktion zu den Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten ist dann auch die Herausgabe eines Sozialreportes geplant.

„Wir kommen unserem Ziel, einen einheitlichen tariflichen Ordnungsrahmen für Werkvertragsunternehmen in der Automobilregion Leipzig herzustellen, näher. Hierbei können wir uns auch eine strategische Zusammenarbeit mit dem sächsischen Metallarbeitgeberverband VSME vorstellen“, so Kruppa.

Schon für Frühjahr 2015 peilt die IG Metall Leipzig ihre neue Marke von 16.000 Mitgliedern an. Dann läuft die Tarifrunde für die sächsische Metall- und Elektroindustrie, in der es neben Entgeltforderungen auch um neue Regelungen zur Altersteilzeit und Qualifizierung gehen soll.

Zudem will sich die Gewerkschaft zukünftig stärker bei den Themen

Fachkräftesicherung, Bildungschancen und Digitalisierung der Arbeitswelt engagieren und sich für neue Mitgliedergruppen öffnen.

„Wir müssen näher ran an den Puls der Zeit und unsere Kommunikationsstrategie weiter verbessern“, erklärte Kruppa, der seit 2011 an der Spitze der Leipziger IG Metall steht.

 Ob damit ein möglicher Umzug der Verwaltungsstelle verbunden sei, ließ der Gewerkschafter offen.

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