1. Mai 2018

Teilnehmerzahl am Tag der Arbeit verdoppelt

01.05.2018 | Die IG Metall und ihre Schwestergewerkschaften im DGB hatten zum 1. Mai in Leipzig aufgerufen. Bis zu 1200 Menschen kamen - mehr als doppelt so viele wie 2017. Die Demonstration vom Volkshaus zum Markt stand unter unter dem Motto „Solidarität, Vielfalt, Gerechtigkeit“.

Bis zu 1200 Menschen beteiligten sich an der diesjährigen Demonstration zum 1. Mai in Leipzig - und damit mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Der Zug wurde angeführt von Kolleginnen und Kollegen von Halberg-Guss und Siemens Compressor Systems in Plagwitz. „Aus gutem Grund“, sagte Steffen Reißig von der IG Metall Leipzig in seiner Begrüßung vor dem Volkshaus. „Die beiden Standorte mit ihren insgesamt über 1000 Beschäftigten kämpfen um ihren Erhalt.“

Das Motto des DGB zum Tag der Arbeiterbewegung war „Solidarität, Vielfalt, Gerechtigkeit“. In der Demonstrationen waren Fahnen von den DGB Mitgliedsgewerkschaften, Parteien und vielen anderen linken Organisationen zu sehen. Die Kolleginnen und Kollegen aus den von der IG Metall organisierten Betrieben hatten ihre Transparente dabei. „Der 1. Mai ist ein Feiertag. Wir feiern gute Tarifabschlüsse in der Metall- und Elektroindustrie, im öffentlichen Dienst und bei der Telekom“, sagte Steffen Reißig. „Aber er ist auch ein Kampftag, und es liegen noch viele Aufgaben vor uns.“

Die Demonstration zog über die Karl-Liebknecht-Straße über den Ring am Hauptbahnhof vorbei in die Innenstadt. Dort erwarteten bereits die Kundgebung die Demonstrierenden. Insgesamt seien es über 2500 Menschen, sagte Erik Wolf, Regionsgeschäftsführer des DGB Leipzig Nordsachsen. „Das sind deutlich mehr als im letzten Jahr.“

Damals hatte Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall in Berlin, Brandenburg, Sachsen die Hauptrede gehalten. In diesem Jahr stieg Uschi Kruse, die Landesvorsitzende Sachsen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), auf die Bühne. Sie begann ihre Rede mit einem solidarischen Gruß nach Chemnitz, wo sich seit dem Vormittag Tausende einem Aufmarsch der neonazistischen Partei „Dritter Weg“ entgegenstellten. „Der 1. Mai ist unser Tag. Den lassen wir uns nicht nehmen“, so Kruse. „Wir sind weit von sozialer Gerechtigkeit entfernt.“ Aus dieser Ungerechtigkeit und aus den Zukunftssorgen der Menschen speise sich der Rechtspopulismus. „Wir müssen denjenigen das Wasser abgraben, die den Keil der Spaltung immer weiter in die Gesellschaft treiben“, sagte die Gewerkschafterin unter großem Applaus. Denn: „Für den skandalös niedrigen Hartz-IV-Satz oder die Kinderarmut in Deutschland ist kein Flüchtling verantwortlich.“ Den Gewerkschaften komme auch die Aufgabe zu, mit dem Kampf für gute Löhne und gute Arbeit die Gesellschaft zusammenzuhalten. Eine Aufgabe, die die IG Metall Leipzig seit Jahren mit guter betrieblicher Arbeit wahrnimmt.

Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig, sagte am Rande der Kundgebung: „Wir haben schon viel erreicht, aber vor uns liegen noch der Kampf um gute Tarifabschlüsse in der Kontraktlogistik und die Angleichung der Arbeitszeit in Ostdeutschland.“

Nach den Reden wurde gefeiert. Die Anwesenden konnten sich an den Ständen der Gewerkschaften, der Initiativen und Parteien informieren und diskutieren oder einfach im Sonnenschein mit einem Getränk in der Hand der Band „TrioB XL“ lauschen. Für die Gewerkschaften dürfte der 1. Mai 2018 ein voller Erfolg gewesen sein, wenn man auf die Teilnehmerzahlen blickt. Auch das ist ein Ergebnis guter gewerkschaftlicher Arbeit an den 364 anderen Tagen des Jahres. jme

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