Tarifrunde Kfz-Handwerk 2021

Warnstreiks fortgesetzt: Stern Auto und Volkswagen Automobile Standort Torgauer Straße

14.06.2021 | Die IG Metall Leipzig setzt die Warnstreiks im Kfz-Handwerk fort, nachdem die dritte Tarifverhandlung ergebnislos blieb. Am Montag, 14. Juni legten rund 120 Beschäftigte der Autohäuser von Volkswagen und Stern Auto auf der Torgauer Straße ab 13.30 Uhr die Arbeit nieder und kamen zur gemeinsamen Kundgebung vor den Betrieben zusammen.

Warnstreik Kfz-Handwerk am 14. Juni 2021 bei Volkswagen Automobile und Stern Auto am Standort Torgauer Str. in Leipzig. Foto: Norbert Neumann

In der dritten Tarifverhandlung am 9. Juni haben die Arbeitgeber im Kfz-Handwerk in Berlin, Brandenburg und Sachsen ein Angebot auf den Tisch gelegt, das die IG Metall jedoch als Provokation zurückgewiesen hat. Die IG Metall fordert vier Prozent mehr Entgelt für 12 Monate und eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen.

Das Angebot der Arbeitgeber: Ab August 2022 1 Prozent mehr auf die Tabelle, 300 Euro Corona-Prämie im August 2021, für Auszubildende nur bis 75 Euro; in den Monaten Juni und Juli 2021 nichts – bei einer Laufzeit von 24 Monaten.

„Das „Angebot“ ist ein schlechter Scherz, über den die Beschäftigten nicht lachen können. Vielmehr ist es unverschämt und die Kfz-Unternehmer verhöhnen damit alle, die die Betriebe unter den schwierigen Bedingungen während der Pandemie am Laufen gehalten haben.

Die Kolleginnen und Kollegen werden nun den Druck auf die Arbeitgeber mit Warnstreiks ausweiten. Wenn es das war, was die Arbeitgeber wollten, werden sie es bekommen“, sagte Steffen Reißig, IG Metall Leipzig.

„Mit dem Angebot stellen sich die Arbeitgeber in unserem IG Metall-Bezirk in die Reihe bereits abgegebener Angebote in anderen Bezirken. Sie waren nicht bereit, einen Schritt nach vorn zu wagen“, sagte Bodo Grzonka, IG Metall Verhandlungsführer.

Die Verhandlung wurde unterbrochen und ein weiterer Verhandlungstermin für den 25. Juni vereinbart. Jetzt werden die Warnstreiks ausgebaut.

Hintergrund:

Die IG Metall verhandelt mit der Tarifgemeinschaft Mitteldeutsches Kraftfahrzeuggewerbe, der sich vor allem die großen Firmen und Niederlassungen, jedoch weniger als ein Drittel aller Betriebe, durch direkte Tarifbindung angeschlossen haben. Von einem Neuabschluss der Tarifverträge könnten dennoch rund 37.000 Beschäftigte in 3.400 Betrieben profitieren, da sich diese Kfz-Betriebe an den Tarifergebnissen der Branche orientieren. Damit soll Bewegung in die bundesweit laufenden Tarifverhandlungen.

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