23.04.2015 | Dienstleister, die einen wesentlichen Teil der industriellen Wertschöpfung für BMW und Porsche in Leipzig erbringen, sollen zukünftig einer Tarifbindung mit der IG Metall unterliegen.
„Die IG Metall fordert konkrete Vereinbarungen zu Ausschreibe- und Vergabebedingungen für sogenannte Kontraktlogistiker.
Dazu gehören auch klare Verpflichtungen zum Bestehen einer betrieblichen Interessenvertretung“, erklärte Bernd Kruppa, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig.
Bei den Firmen Schnellecke, Faurecia, ThyssenKrupp Automotive, WISAG, Voith Industrial, Rudolph Logistik, FECT Emission Controls, SAS Autosystemtechnik, HQM, AFG-Fahrzeugüberlassung hat die IG Metall bereits Firmentarifverträge mit deutlichen Einkommenserhöhungen und zum Teil auch kürzeren Arbeitszeiten für rund 2.400 Beschäftigte durchgesetzt.
„Vor dem Hintergrund der Diskussion um die Tarifeinheit in einem Betrieb bieten wir Porsche, BMW und den Dienstleistungsunternehmen einen tariflichen Ordnungsrahmen und damit langfristige Planungssicherheit an. Dabei ist auch eine Zusammenarbeit mit dem sächsischen Metallarbeitgeberverband (VSME) denkbar.“, so Kruppa weiter.
Im Rahmen ihrer Kampagne „Arbeit: sicher und fair!“ wird die IG Metall einen bundesweiten Konzernaktionstag zum Thema „Werkverträge und Leiharbeit“ im Herbst durchführen.
Mit einer neuen Erschließungsstrategie für den Automobilsektor will die IG Metall Leipzig ihren erfolgreichen Kurs bei der Mitgliedergewinnung fortsetzen.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Mitgliederzahl der IG Metall Leipzig um 9,8 Prozent auf aktuell 16.400 Mitglieder.
Mit rund 1.800 Neuaufnahmen, vor allem bei jungen Arbeitnehmern, erreichte die IG Metall Leipzig in 2014 den höchsten Mitgliederzuwachs nach der Wende.