Just in Time

IG Metall schlägt Gründung eines Arbeitgeberverbandes für die Kontraktlogistik vor

06.04.2018 | In den laufenden Tarifverhandlungen bei inzwischen acht Kontraktlogistikunternehmen mit zehn Niederlassungen in Leipzig schlägt die IG Metall Leipzig den Aufbau eines eigenen Arbeitgeberverbandes für die Kontraktlogistik im Umfeld der Automobilhersteller vor. Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig, erklärt warum.

Drei von sieben: Beschäftigte aus Leipziger Kontraktlogistikunternehmen demonstrieren am 1. Mai 2017. Foto: IG Metall Leipzig

Derzeit befinden sich in Leipzig acht Kontraktlogistikunternehmen in Tarifverhandlungen mit der IG Metall Leipzig. Neben der Übernahme des jüngsten Tarifabschlusses der Metall- und Elektroindustrie fordert die IG Metall Leipzig die Einrichtung eines Arbeitgeberverbandes für die Kontraktlogistikbranche. „Es geht darum, dass die IG Metall, die Kontraktlogistiker und auch die Autobauer einen verlässlichen Ansprechpartner haben“, sagt Bernd Kruppa. Im Ergebnis könnten Konflikte mit Blick auf die Automobilhersteller gelöst werden bevor sie eskalieren.

Die Kontraktlogistik ist eine relativ junge Branche. In vielen der in Leipzig ansässigen Unternehmen hat die IG Metall mit ihren Mitgliedern erst in den letzten Jahren Tarifverträge erkämpft. "Kontraktlogistiker" beschreibt dabei ein Dienstleistungsunternehmen, dass an vielen Stellen im Produktionsprozess beteiligt ist. In Leipzig sind die Beschäftigten dieser Logistikunternehmen konkret in den Werken der Automobilhersteller BMW und Porsche aktiv. Sie leisten Montagetätigkeiten, liefern Teile ans Band, kümmern sich um die Lagerhaltung und sorgen dafür, dass die Beschäftigten der Autobauer ausreichend mit Material versorgt sind.

Der IG Metall ist es in den letzten Jahren hier gelungen die Mitgliederzahlen deutlich zu steigern. Allein in den Unternehmen, bei denen aktuell Tarifverhandlungen anstehen, arbeiten über 3000 Menschen. (Zu den arbeitszeitpolitischen Erfolgen hat die IG Metall Leipzig siehe <link file:2259>www.igmetall-leipzig.de/fileadmin/user/News/2017/Dokumente/Arbeitszeit_Broschuere.pdf  eine Broschüre herausgegeben.) Die Just-In-Time-Produktion in der Automobilindustrie ist sehr anfällig für Störungen“, so Bernd Kruppa. „Wenn die Beschäftigten eines Logistikunternehmen im Verlauf einer Tarifauseinandersetzung die Arbeit niederlegen, ein zweites folgt und ein drittes – dann führt das in der Verkettung zu erheblichen Produktionsausfällen in den Autowerken.“ Schon deshalb sei es sowohl im Interesse der IG Metall als auch im Interesse der Arbeitgeberseite, einen solchen Verband unter dem Dach des sächsischen Metallarbeitgeberverbandes zu gründen. jme

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