Schrittweise runter von 38 auf 35 – wie im Westen: Die 35-Stunden-Woche in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie kommt weiter voran. Nach Berlin, Brandenburg und Sachsen hat die IG Metall nun auch in Sachsen-Anhalt und in Thüringen einen tariflichen Rahmen durchgesetzt.

Nach diesem tariflichen Rahmen können nun Betriebsräte und Arbeitgeber die schrittweise Verkürzung der Arbeitszeit in einer Betriebsvereinbarung regeln. Das hat die IG Metall mit den Arbeitgeberverbänden ausgehandelt.

Damit bröckelt die Mauer endlich auch bei der Arbeitszeit – 32 Jahre nach dem Mauerfall. Bislang hatten sich die Arbeitgeber immer vehement die Angleichung blockiert.

Jetzt wollen IG Metall und Betriebsräte die Regelung flächendeckend in den Betrieben umsetzen.
 

35 für 60 Prozent in Berlin, Brandenburg und Sachsen

In Berlin, Brandenburg und Sachsen haben IG Metall und Betriebsräte auf Basis des tariflichen Rahmens bereits in vielen Betrieben die Einführung der 35-Stunden-Woche ausgehandelt: Bei VW Sachsen, ZF Brandenburg, SAS in Meerane, bei Porsche und BMW in Leipzig, bei Mercedes in Ludwigsfelde, bei Otis und Schindler geht es bis spätestens 2027 schrittweise runter von 38 auf 35. Am 1. Januar ging es bereits runter auf 37 oder sogar 36 Stunden.

Zur Kompensation wird im Kern das neue Transformationsgeld genutzt, das die IG Metall in der Metall-Tarifrunde durchgesetzt hat.

Durch die Regelungen in den Betrieben hat die IG Metall bereits für rund 60 Prozent ihrer Mitglieder in der Metall- und Elektroindustrie Berlin, Brandenburg und Sachsen die Einführung der 35-Stunden-Woche erreicht.

Hunderttausende Beschäftigte haben dafür mit Warnstreiks in der letzten Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie im Frühjahr 2021 Druck gemacht.

Quelle: igmetall.de