Tarifrunde M+E - Industrie 2016

Die Friedenspflicht ist vorüber - Beginn der Warnstreiks

29.04.2016 | Mit dem Ende der Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie begann am Freitag um Mitternacht der erste Warnstreik im Mercedes-Benz Werk in Berlin. Bei eisigen Temperaturen herrschte eine aufgeheizte Stimmung. Denn das am Vortag aus anderen Tarifgebieten bekannt gewordene neue Angebot der Arbeitgeber von 2,1 Prozent für 24 Monate ist in Wahrheit keine Verbesserung gegenüber 0,9 Prozent für zwölf Monate.

"Mit diesem kraftvollen Auftakt zeigen wir klare Kante für unsere Forderung nach fünf Prozent mehr Entgelt", sagte Olivier Höbel, Verhandlungsführer für die IG Metall in Berlin, Brandenburg und Sachsen. Das 2,1-Prozent-Angebot für 24 Monate sei eine weitere Unverschämtheit der Arbeitgeber. "Mussten wir bisher das Angebot von 0,9 Prozent mit der Lupe betrachten, suchen wir nun mit dem Mikroskop, wo denn hier die Verbesserung sein soll", so Höbel. Solches Verhalten zeuge von extremem Mangel an Wertschätzung für die Beschäftigten, die die enormen Gewinne der Metall-Unternehmen erarbeitet haben, sagte Höbel. Die Forderung nach fünf Prozent mehr Entgelt koste nicht einmal halb so viel wie die Milliarden-Ausschüttungen an Aktionäre der DAX-Unternehmen, so Höbel.

Die außerordentlich große Empörung werde in Berlin, Brandenburg und Sachsen im Laufe des Freitags insgesamt 5 000 Metallerinnen und Metaller zu Warnstreiks vor die Werktore treiben, kündigte Höbel an. In dieser Tarifrunde werde es auch eine neue Form des Arbeitskampfs geben: Mit 24-Stunden-Warnstreiks will die IG Metall erhöhten Druck auf die Arbeitgeber ausüben.

Quelle: IG Metall BZL BBS, 29.04.2016

 

Auch in Sachsen hat die IG Metall für heute zu Warnstreiks aufgerufen. In dieser ersten Welle sind Kolleginnen und Kollegen aus Betrieben in Zwickau und Chemnitz beteiligt.  

 

 

 

 

 

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