NEUE HALBERG GUSS

Urabstimmungsergebnis überdeutlich: Halberg streikt

14.06.2018 | Mit einem Ergebnis von 98,37 Prozent stimmten die Beschäftigten der Neue Halberg Guss am Mittwoch für den unbefristeten Streik. Sie wollen einen Sozialtarifvertrag.

Zu Beginn der Urabstimmung am 13. Juni bildete sich eine lange Schlange vor den Wahlurnen. Foto: IG Metall Leipzig

Nachdem am Mittwoch die Früh-, Spät- und Nachtschicht abgestimmt hatten, stand das beeindruckende Ergebnis fest. 98,37 Prozent der Beschäftigten von Halberg Guss in Leipzig stimmten für den unbefristeten Streik. Konkret stimmte niemand dagegen. Die fehlenden knapp zwei Prozent erklären sich daraus, dass einige Beschäfigte krank oder im Urlaub waren.

Der zweite Verhandlungstermin in Saarbrücken war am Mittwoch aus Sicht der IG Metall ergebnislos zu Ende gegangen. Daraufhin leiteten die betrieblichen Tarifkommissionen die Urabstimmungen ein. Die IG Metall fordert einen Sozialtarifvertrag. Der soll unter anderem Regelungen zu einer Qualifzierungsgesellschaft und einem arbeitgeberfinanzierten Transferfonds enthalten, aus dem mögliche Abfindungen und die Vermittlung in neue Arbeit bezahlt werden.

Die Umsetzung des Abstimmungsergebnisses folgte auf dem Fuße: Mit der Frühschicht begann am Donnerstag um sechs Uhr der Streik.

Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig sagte: „Die Beschäftigten wollen den Sozialtarifvertrag und sind bereit, dafür zu kämpfen. Das zeigt die große Zustimmung bei der Urabstimmung. Den millionenschweren Streit zwischen VW und Prevent, den die beiden Konzerne auf dem Rücken der Beschäftigten in Gerichtssälen austragen wollten, holen wir nun auf die Straße.“ Die Belegschaften hätten die Entscheidung darüber übernommen, wann sie ihre Arbeitskraft zu welchen Bedingungen zur Verfügung stellen, so Kruppa weiter. „Wenn Halberg tatsächlich bei seinen irrationalen Schließungsplänen bleibt, können sie sich sicher sein: Wir werden keinen einzigen Job kampflos aufgeben.“

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