SRW metalfloat in Espenhain

2. Streiktag bei SRW metalfloat - Gelebte Demokratie

09.11.2023 | Seit zwei Tagen streiken die Kolleginnen und Kollegen beim Schrott- & Recycling Betrieb SRW metalfloat in Espenhain bei Rötha. Bei Wind und Regen streiken die 180 Beschäftigten bei SRW weiterhin für einen Tarifvertrag bei SRW im Leipziger Land.

Foto: IG Metall

Foto: IG Metall

Foto: IG Metall

Seit Streikbeginn tritt der Arbeitgeber sehr aggressiv auf. Schon vor Beginn des Streiks wurden vom Arbeitgeber Barrikaden vor dem Werkstor errichtet. Zusätzlich wurde fremdes Sicherheitspersonal beauftragt, um die Kolleginnen und Kollegen bei der Ausübung ihres Grundrechts auf Streik zu hindern.

„Der Arbeitgeber geht hier mit vollkommen unverhältnismäßiger Härte gegen seine eigenen Beschäftigten vor. Das zeugt von absoluter Respektlosigkeit gegenüber den Kolleginnen und Kollegen und ihren Familien“, erklärt Michael Hecker, Verhandlungsführer und Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig.

„Am Tag des Mauerfalls stehen wir besonders fest zusammen für Mitbestimmung und einen Tarifvertrag für die Kolleginnen und Kollegen bei SRW. Schließlich ist betriebliche Mitbestimmung gelebte Demokratie und dazu gehört die Tarifbindung. Demokratie darf nicht am Werkstor enden. Die Beschäftigten müssen ihre Rechte wahrnehmen, das macht Demokratie erlebbar. Es erfordert viel Mut und Stärke, sich in einen Streik zu begeben. Die Kolleginnen und Kollegen stehen bei Wind und Wetter im Streikzelt vor dem Werkstor. Jede Solidaritätserklärung, die uns erreicht, stärkt die Kolleginnen und Kollegen“, so Michael Hecker.

Die Kolleginnen und Kollegen bei SRW metalfloat verdienen im Monat rund 600 Euro weniger als Beschäftigte in vergleichbaren Betrieben der Schrott- und Recyclingbranche. Sie leisten jedoch die gleiche Arbeit. Die Beschäftigten und ihre Familien sind derzeit genauso betroffen von Preissteigerungen. Sie spüren dies täglich an der Zapfsäule, der Supermarktkasse oder beim Bäcker.

Das Unternehmen SRW metalfloat in Espenhain bei Rötha gehört als 100-prozentige Tochter zur Scholz Recycling Gruppe mit Sitz in Essingen in Baden-Württemberg. Mit der Rückgewinnung von Metallen wie Kupfer, Aluminium und Eisen erwirtschaftet die Scholz Gruppe Umsätze in Milliardenhöhe. In Leipzig arbeiten die Beschäftigten an einer sehr hochwertigen Scheide- und Rückgewinnungsanlage. Ende 2016 übernahm die Chiho Environmental Group Limited die Scholz Holding GmbH. Die Chiho Environmental Group Limited ist nach eigenen Angaben Chinas größtes Schrottrecyclingunternehmen und eines der größten börsennotierten globalen Unternehmen dieser Art. Zu den Aktivitäten gehört das Recycling von Eisen- und Nichteisenmetallschrott, Altfahrzeugen, Elektronikschrott und die Herstellung von Sekundäraluminiumbarren aus Aluminiumschrott. Das in Hongkong residierende und auf den Cayman Islands registrierte Unternehmen unterhält in Asien, Europa und Nordamerika mehr als 200 Verarbeitungsbetriebe und Werftbetriebe.

Die IG Metall fordert gemeinsam mit den Beschäftigten 8 Prozent mehr Entgelt, eine Erhöhung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes auf je 1.500 Euro und eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden. Der Arbeitgeber verweigert weiterhin die Fortführung der Tarifverhandlungen.

Besuch gab es heute vom Ortsjugendausschuss der IG Metall Leipzig. Die 20 Kolleginnen und Kollegen der IG Metal Jugend Leipzig unterstützten die Streikenden bei SRW in ihrem Arbeitskampf. Neben solidarischen Grüßen und guter Musik, hatte die IG Metall Jugend auch Salzgebäck und Süßigkeiten im Gepäck. 

Zur Internetmeldung IG Metall

Zur Internetmeldung IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen

Wenn ihr Solibotschaften schicken wollt, sendet diese bitte an: soli-srw(at)igmetall.de

Spenden für die Streikenden gehen an: IG Metall IBAN: DE 23 5005 0000 0000 0010 40 (Verwendungszweck Soli SRW)

 

Unsere Social Media Kanäle