Streik SRW metalfloat

Kein Weg zu weit: 50 Streikende demonstrieren am 15. Streiktag bei Scholz Recycling in Essingen

22.11.2023 | Während in Sachsen der Feiertag etwas Ruhe bringt, fuhren 50 streikende Metallerinnen und Metaller von SRW metalfloat an ihrem 15. Streiktag zu Scholz Recycling Gruppe in Essingen in Baden-Württemberg. Lautstark machten Sie bei einer Kundgebung das Management der Konzernmutter darauf aufmerksam, dass sie für ihren Tarifvertrag keinen Weg scheuen. Die IG Metall Aalen & Schwäbisch Gmünd unterstützten vor Ort.

Am 15. Streiktag demonstieren 50 Kolleginnen und Kollegen der SRW metalfloat am Konzernsitz in Essingen Foto: IG Metall

Am 15. Streiktag demonstieren 50 Kolleginnen und Kollegen der SRW metalfloat am Konzernsitz in Essingen Foto: IG Metall

Am 15. Streiktag demonstieren 50 Kolleginnen und Kollegen der SRW metalfloat am Konzernsitz in Essingen Foto: IG Metall

„Die Kolleginnen und Kollegen bei SRW metalfloat arbeiten unter harten Bedingungen in einem Wirtschaftsbereich, ohne den die Transformation unserer Industrie nicht gelingt. Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft funktionieren nur, wenn im großen Stil recycelt wird“, so Michael Hecker, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig und Verhandlungsführer im Tarifkonflikt mit SRW metalfloat. „Es muss selbstverständlich sein, dass auch in diesen Bereichen Tarifstandards eingehalten werden. Eine Bezahlung knapp über dem Mindestlohn ist weder fair, noch zukunftsweisend und für die Beschäftigten inakzeptabel!“

Das Unternehmen SRW metalfloat in Espenhain bei Rötha gehört als 100-prozentige Tochter zur Scholz Recycling Gruppe mit Sitz in Essingen in Baden-Württemberg. Mit der Rückgewinnung von Metallen wie Kupfer, Aluminium und Eisen erwirtschaftet die Scholz Gruppe Umsätze in Milliardenhöhe. In Leipzig arbeiten die Beschäftigten bei SRW metalfloat mit einer sehr hochwertigen Scheide- und Rückgewinnungsanlage und erzielen am Standort 23,8 Prozent des Umsatzes der Scholz Recycling Gruppe. Die Kolleginnen und Kollegen bei SRW metalfloat verdienen allerdings nur knapp über Mindestlohn, im Schnitt im Monat rund 600 Euro weniger als Beschäftigte in vergleichbaren Betrieben der Schrott- und Recyclingbranche.

Die Streikenden setzen sich entschlossen für die Tarifbindung ein. Der Tarifkonflikt bei SRW metalfloat läuft bereits seit März 2023. Im August hatte der Geschäftsführer nach anfänglich konstruktiven Gesprächen mitgeteilt, dass das Unternehmen nicht weiter über einen Tarifvertrag verhandeln werde. Für die Scholz Recycling Gruppe gehört es bislang zur Firmenpolitik, die Gewerkschaft nicht zu beteiligen.

Ende 2016 hat die Chiho Environmental Group Limited die Scholz Holding GmbH übernommen. Die Chiho Environmental Group Limited ist nach eigenen Angaben Chinas größtes Schrottrecyclingunternehmen und eines der größten börsennotierten globalen Unternehmen dieser Art. Das Unternehmen residiert in Hongkong, ist auf den Cayman Islands registriert und agiert weltweit.

Grußbotschaften sind auch per E-Mail an soli-srw(at)igmetall.de möglich. Außerdem ist ein Solispendenkonto eingerichtet worden, mit dem die Streikenden unterstützt werden können: Empfänger: IG Metall, IBAN: DE 23 5005 0000 0000 0010 40 (Verwendungszweck Soli SRW).

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