24.02.2021 | Mit Projektionen auf ihre Fabriken haben die Beschäftigten von BMW und Porsche in Leipzig in der vergangenen Nacht für die Tarifforderungen der IG Metall demonstriert. In den laufenden Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie will die IG Metall Beschäftigung, Zukunft und Einkommen sichern. Außerdem fordert die Gewerkschaft über 30 Jahre nach der „Einheit“ endlich Lösungen zur Angleichung der Arbeitsbedingungen im Osten an den Westen.
„Mit den beiden Nacht-Aktionen haben die Beschäftigten bei BMW und Porsche in Leipzig gezeigt, dass sie bereit sind, für unsere Forderungen auch in den Warnstreik zu treten – trotz Corona“, erklärt Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig. „Klar lag der Fokus für die Kolleginnen und Kollegen bei uns auf der Angleichung der Arbeitsbedingungen im Osten.“
Unter anderem müssen die Beschäftigten in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie immer noch 38 Stunden in der Woche arbeiten - statt 35 Stunden wie im Westen. Dabei haben große Industriebetriebe im Osten, wie BMW und Porsche in Leipzig, längst die Produktivität der Industrie im Westen erreicht.
Bislang lehnen die Arbeitgeber die Forderungen der IG Metall ab – und fordern sogar automatische Lohnsenkungen bei aus ihrer Sicht zu niedrigen Gewinnen. Nächste Woche Montag läuft die sogenannte Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie aus. Danach sind dann Warnstreiks erlaubt.
Die IG Metall Leipzig will bereits am Montag parallel zum bundesweiten Tarifauftakt weiter Druck auf die sächsischen Arbeitgeber machen - mit einer Aktion bei Siemens. Mitglieder des Siemens-Managements sind zugleich Vorstandsmitglieder im sächsischen Arbeitgeberverband VSME und sitzen bei den Tarifverhandlungen mit am Tisch.