Ohne Tarifvertrag ist alles Schrott! Endlich tariffreie Zone beenden!

Zweite Streikwoche der Kolleginnen und Kollegen bei SRW metalfloat in Espenhain bei Rötha: Für bessere Arbeitsbedingungen mit Tarif!

14.11.2023 | Inzwischen streiken die Kolleginnen und Kollegen beim Schrott- & Recycling Betrieb SRW metalfloat in Espenhain bei Rötha schon seit sieben Tagen. Bei Wind und Regen nutzen sie ihr demokratisches Grundrecht und streiken im Leipziger Land für bessere Arbeitsbedingungen und einen Tarifvertrag.

Foto: Felix Adler

Die Kolleginnen und Kollegen leisten täglich körperlich harte Arbeit. Sie sind hohem Lärm und starker Staubbelastung ausgesetzt. Und immer droht die Gefahr, beim Sortieren oder Fahren in Kontakt mit gesundheitsgefährdenden Materialien zu kommen.

„Unsere Kolleginnen und Kollegen sind sehr mutig. Sie kämpfen als erster Betrieb in der Scholz Gruppe für einen Tarifvertrag“, berichtet Michael Hecker, Verhandlungsführer und Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig. „Schon in den ersten Streiktagen erleben wir hier im Streikzelt in Espenhain vor den Toren von SRW eine hohe Solidarität aus der ganzen Republik. Uns erreichen viele Videos und zahlreiche Soli-Botschaften. Fast täglich kommen Besucher/-innen aus Betrieben, Gewerkschaften, der Politik, der Region und dem ganzen Bundesgebiet zu uns nach Espenhain.“

Heute besucht beispielsweise der CDU-Landtagsabgeordnete Georg-Ludwig von Breitenbuch die streikenden Kolleginnen und Kollegen.

„Gegen Ende der zweiten Streikwoche hat sich Unterstützung aus dem geschäftsführenden Vorstand der IG Metall angekündigt“, so Michael Hecker.

Seit Streikbeginn tritt der Arbeitgeber sehr aggressiv auf. Schon vor Beginn des Streiks wurden Barrikaden vor dem Werkstor errichtet. Und es wurde fremdes Sicherheitspersonal beauftragt, um die Kolleginnen und Kollegen bei der Ausübung ihres Grundrechts auf Streik zu hindern.

Hintergrund:

Die IG Metall fordert gemeinsam mit den Beschäftigten 8 Prozent mehr Entgelt, eine Erhöhung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes auf je 1.500 Euro und eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden. Der Arbeitgeber verweigert weiterhin die Fortführung der Tarifverhandlungen.

Die Kolleginnen und Kollegen bei SRW metalfloat verdienen knapp über Mindestlohn, im Schnitt im Monat rund 600 Euro weniger als Beschäftigte in vergleichbaren Betrieben der Schrott- und Recyclingbranche. Sie leisten jedoch die gleiche harte Arbeit.

Das Unternehmen SRW metalfloat in Espenhain bei Rötha gehört als 100-prozentige Tochter zur Scholz Recycling Gruppe mit Sitz in Essingen in Baden-Württemberg. Mit der Rückgewinnung von Metallen wie Kupfer, Aluminium und Eisen erwirtschaftet die Scholz Gruppe Umsätze in Milliardenhöhe. In Leipzig arbeiten die Beschäftigten an einer sehr hochwertigen Scheide- und Rückgewinnungsanlage. Ende 2016 übernahm die Chiho Environmental Group Limited die Scholz Holding GmbH. Die Chiho Environmental Group Limited ist nach eigenen Angaben Chinas größtes Schrottrecyclingunternehmen und eines der größten börsennotierten globalen Unternehmen dieser Art. Zu den Aktivitäten gehört das Recycling von Eisen- und Nichteisenmetallschrott, Altfahrzeugen, Elektronikschrott und die Herstellung von Sekundäraluminiumbarren aus Aluminiumschrott. Das in Hongkong residierende und auf den Cayman Islands registrierte Unternehmen unterhält in Asien, Europa und Nordamerika mehr als 200 Verarbeitungsbetriebe und Werftbetriebe.

 

 

Schickt Grußbotschaften an soli-srw@igmetall.de und kommt vorbei, um Mut zu machen. Feuerholz, Heizöl, Süßigkeiten oder kleine Snacks sind immer gern gesehen und stärken die Moral. :-)

Es ist auch ein Solispendenkonto eingerichtet worden, um die Streikenden zu unterstützen.
Spenden für die Streikenden gehen an: IG Metall IBAN: DE 23 5005 0000 0000 0010 40 (Verwendungszweck Soli SRW)

 

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