SRW metalfloat in Espenhain

5. Warnstreik und Auto-Korso

02.11.2023 | „Ohne Tarifvertrag ist alles Schrott! Endlich tariffreie Zone beenden!“ Das war die klare Botschaft der mehr als 100 Beschäftigten des Schrott- & Recycling Betriebs SRW metalfloat. Solidarisch unterstützt wurden sie von Kolleginnen und Kollegen aus Betrieben der Region bei ihrem 5. Warnstreik. Von 12.00 bis 16.00 Uhr legten die Beschäftigten von zwei Schichten am 2. November erneut die Arbeit nieder.

Foto: Frank Schnelle / IG Metall

Foto: Frank Schnelle / IG Metall

Foto: Frank Schnelle / IG Metall

Foto: Frank Schnelle / IG Metall

Foto: Frank Schnelle / IG Metall

Foto: Frank Schnelle / IG Metall

Foto: Frank Schnelle / IG Metall

Die 180 Beschäftigten bei SRW metalfloat fordern einen Tarifvertrag beim Schrott- und Recyclingunternehmen SRW im Leipziger Land. Um 12.00 Uhr trafen sich die Kolleginnen und Kollegen vor dem Werkstor von SRW metalfloat in Espenhain. Gemeinsam steuerten sie in einem Autokorso den Marktplatz von Rötha an. Dort trafen sich die Beschäftigten von SRW um 13 Uhr mit Kolleginnen und Kollegen aus einigen Betrieben in Leipzig zu einer Kundgebung.

Seit März 2023 fordern die Beschäftigten nach anfänglich konstruktiven Verhandlungen 8 Prozent mehr Entgelt, eine Erhöhung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes auf je 1.500 Euro und eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden. Im August hatte der Geschäftsführer des Unternehmens mitgeteilt, dass das Unternehmen nicht weiter über einen Tarifvertrag verhandeln werde.

Blockadehaltung des Arbeitgebers führt zur Eskalation des Konflikts

"Der Arbeitgeber verspielt gerade seine Chance auf eine friedliche Lösung. Aufgrund der Blockadehaltung des Arbeitgebers bereiten wir für kommende Woche eine Urabstimmung vor. Die Kolleginnen und Kollegen sind entschlossen, für ihren Tarifvertrag zu streiken", erklärte Michael Hecker, Verhandlungsführer und Zweiter Geschäftsführer der IG Metall Leipzig.

„Nach den langen Jahren der Unsicherheit brauchen wir jetzt Rechtssicherheit. Das erreichen wir nur über einen Tarifvertrag“, so Kathrin Kroll, Mitglied der IG Metall-Tarifkommission.

Die Kolleginnen und Kollegen bei SRW metalfloat verdienen im Monat rund 600 Euro weniger als Beschäftigte in vergleichbaren Betrieben der Schrott- und Recyclingbranche. Sie leisten jedoch die gleiche Arbeit. Die Beschäftigten und ihre Familien sind derzeit genauso betroffen von Inflation und Preissteigerungen. Sie spüren dies täglich an der Zapfsäule, der Supermarktkasse oder beim Bäcker.

Das Unternehmen SRW metalfloat in Espenhain bei Rötha gehört als 100-prozentige Tochter zur Scholz Recycling Gruppe mit Sitz in Essingen. Mit der Rückgewinnung von Metallen wie Kupfer, Aluminium und Eisen erwirtschaftet die Scholz Gruppe Umsätze in Milliardenhöhe.

„Tarifbindung und höhere Löhne sichern nicht nur die Kaufkraft von Beschäftigten, sie tragen damit auch zum Wachstum in der Region bei. Gute Löhne sind eine gelebte Wertschätzung der Beschäftigten. Unternehmen müssen sich schon heute für die Zukunft aufstellen. Fachkräfte wandern ab, wenn sie schlechter bezahlt werden“, so Michael Hecker weiter. „Tarifbindung sichert verlässliche Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und auch für die Arbeitgeber.“

Unsere Social Media Kanäle